Transparenz

Im Ergebnis führt eine Führungskultur, die auf Wahrheit basiert dazu, dass die Transparenz im Unternehmen erheblich zunimmt. Wir haben bereits ausgeführt, wie wichtig ein umfassendes Strategieverständnis für eine erfolgreiche Unternehmensführung ist. Genauso verhält es sich mit der Etablierung von Transparenz. Bei der Implementierung von AOA in den verschiedensten Unternehmen haben wir oft die Erfahrung machen müssen, dass Transparenz im Unternehmen nicht immer von allen Hierarchieebenen gewünscht wird. Oft gehören „Grabenkämpfe“ zwischen Abteilungen zum Alltag. Diese lassen sich aber in der Regel nur führen, wenn Informationen im Unternehmen bewusst verdeckt oder geheim gehalten werden. Eine klare Fokussierung auf die Schaffung von Transparenz wird daher in Folge auch einige Grabenkämpfe beenden.

Doch unter Transparenz verstehen wir explizit nicht das Offenlegen aller Informationen. Es geht uns nicht darum, dass alle M&A Transaktionen in der Vorbereitung bereits offen an alle Mitarbeiter kommuniziert werden. Es geht nicht darum, alle Gehaltstabellen oder Verträge mit Mitarbeitern und Kunden offenzulegen. Es geht nicht darum, Geheimhaltungsvereinbarungen in Projekten oder mit Kunden zu brechen und Informationen frei zu kommunizieren. Und es geht nicht darum, wesentliche Geschäftsgeheimnisse zu veröffentlichen.

Aber es geht darum, dass Mitarbeiter einerseits transparenten Zugang zu den für die Strategieumsetzung relevanten Informationen einerseits erhalten, andererseits diese Informationen aber aktiv zur Verfügung gestellt werden. Die aktive Bereitstellung von Informationen führt zudem dazu, dass durchaus eine bewusste Filterung der Informationen möglich ist. Insbesondere verstehen wir aber unter Transparenz, dass strategische Informationen auch anderen Abteilungen zugänglich gemacht werden. Dies bedeutet, dass alle Informationen, die in AOA-Dokumenten erfasst werden, allen Mitarbeitern zugänglich sind. Mitarbeiter müssen in der Lage sein auch zu verstehen, welche strategischen Inhalte andere Abteilungen in der aktuellen Iteration bearbeiten. Dies trägt wesentlich dazu bei, dass Konflikte im Unternehmen verhindert oder reduziert werden, insbesondere der tägliche Kampf um die Bereitstellung von Ressourcen, die damit transparent werden. So kann auch ein Mitarbeiter einer anderen Abteilung verstehen, warum beispielsweise die „Data-Science“-Abteilung keine Ressourcen für gewünschte Auswertungen bereitstellen kann.

Natürlich ist es bewusst, dass es von der Regelung der Transparenz Ausnahmen geben darf. Ausnahmen sehen wir hier insbesondere bei der M&A-Abteilung, die zukünftige Akquisen oder Verkäufe nicht vorzeitig offen im Unternehmen kommunizieren will oder darf. Auch im HR-Kontext können gewisse Inhalte einer AOA, wie beispielsweise ein geplanter Abbau von Mitarbeitern oder die Auflösung von Standorten, nicht öffentlich kommuniziert werden wollen. Dies ist legitim, jedoch sollte hier nach dem Grundsatz „Transparency first“ agiert werden und Informationen bewusst geheim an Stelle von bewusst transparent gehalten werden.

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